Es ist später Nachmittag, die Kaffeetasse schon zweimal aufgefüllt. Am Laptop läuft die Karte von alltagsbegleitung.digital, farbige Punkte wie Stecknadeln in einer Landkarte des Alltags. „In diesem Job ist räumliche Nähe alles – ALLES!“ (hebt beide Hände wie zum Beweis), sagt sie mit Nachdruck und lehnt sich zurück.
Unsere Kartendarstellung „AnbieterInnen finden“
Die Idee für diese Unterseite kam nicht am Schreibtisch, sondern mitten im Alltag.
„Ich habe mich immer wieder geärgert, wenn ich für Klientinnen auf der Suche nach speziellen Anbietern oder Einrichtungen war. Alle reden vom Riesenmarkt – aber wenn man etwas Konkretes sucht, ist plötzlich alles sehr versteckt.“
Sie denkt an Frau M. Die suchte eine Tagespflege und eine Alltagsbegleitung für ihren Vater. Beides muss in der Nähe sein. Trotzdem spuckte die Suche Ergebnisse aus 20 Kilometern Entfernung aus, aber Lösungen im eigene Umfeld tauchten nicht auf. „Das ist absurd – in diesem Job ist räumliche Nähe alles. ALLES!“ (nickt energisch).
Natürlich wäre es für Betroffene schon eine Riesenhilfe, aber für AlltagsbegleiterInnen ist es super wichtig zu wissen: „Wo finde ich die nächsten AlltagsbegleiterInnen, die nächste Tagespflege oder auch einen Pflegedienst, den ich vielleicht nicht auf dem Schirm habe. Denn am Ende übernehmen wir als AlltagsbegleiterInnen ja auch die Suche danach.“
Einheitliche Optik mit kreativen Avataren
Die Karte zeigt Unternehmen nur mit deren Genehmigung, die Bilder stammen von den jeweiligen Websites.
„Wir wollten ein einheitliches Muster für die Startseite. Für die Unternehmensvorstellung haben wir deshalb die Startseiten der Websites genutzt. Und obwohl die Seiten alle total unterschiedlich sind, wirkt es in der Übersicht dann trotzdem sehr wie aus einem Guss.“
Natürlich fehlen noch die InhaberInnen. Später kam der augenzwinkernde Einfall mit den Avataren. Sie klickt durch ein paar Beispiele (ein kurzes Kichern).
„Nicht jede hat ein gutes Foto von sich oder möchte Geld für ein Shooting ausgeben. Wir haben lange gegrübelt – dann kam der Einfall mit den Avataren. (Sie klickt durch ein paar Beispiele (ein kurzes Kichern)). Also machen wir aus den Portraits einheitliche Avatare. Da sind sehr lustige Sachen rausgekommen – Kira, Lotta und ich zum Beispiel. Wer will, nutzt diese Bilder für die Detailseite, wer nicht, lässt es einfach.“
Wer aktuell die Einträge pflegt
Die Hände fliegen über die Tastatur (einmal kurz reibt sie sich die Stirn).
„Im Moment pflege ich alle Einträge selbst ein. Ich hole mir das Okay der Inhaberinnen, dann dürfen sie sich das fertige Gebilde ansehen.“
Es gibt schon eine Anmeldeseite, mit der jede Anbieterin ihr Profil selbst anlegen könnte.
„Die wollen wir bald aktiv nutzen“, sagt sie – und klingt, als würde es ihr gleichzeitig in den Fingern jucken und ein bisschen Respekt einflößen.
Teilnahmebedingungen für die Plattform
„Im Moment arbeiten wir mit einer handverlesenen Gruppe – alle kennen sich“, erklärt sie (verschränkt die Arme). Die Kriterien sind klar: die Eintragungen von weniger bekannten Unternehmerinnen erfolgt nach Vorlage des Gewerbenachweis und Zertifikats als Alltagsbegleiterin – oder in NRW durch den Eintrag bei Pfad.uia.
„So ist sichergestellt, dass nur zertifizierte, anerkannte Betriebe gelistet sind.“
Zwischen Humor und großem Ziel
Sie grinst und schüttelt den Kopf. „Ich denke bestimmt viermal täglich: Du spinnst!“ Dann wird der Blick ernst. „Keiner kann im Moment sagen, wie viele AlltagsbegleiterInnen unterwegs sind und wie viele KlientInnen sie versorgen. Offizielle Statistiken sind, wenn überhaupt, gut versteckt. Wir sind eine große, leistungsstarke Gruppe – aber zersplittert in viele kleine Zellen. Das will ich sichtbar machen. Im Moment sind wir eine Amöbe, die auf den Einsatz der Evolution wartet.“
Die Zukunftsvision der Karte
Es wird still, als sie davon erzählt (die Hände liegen gefaltet auf dem Tisch).
„In fünf Jahren könnte es so sein: Frau S. hat plötzlich eine schwere Erkrankung, Pflegegrad 5, alles ändert sich. Ihre Tochter geht auf unsere Seite, gibt den Ort ein – und findet sofort alles, was sie braucht. Um die Ecke, gegenüber, im Viertel. Weil alle, die es für Pflegebedürftige besser machen wollen, hier zu finden sind. Aber in fünf Jahren sagst sie wahrscheinlich einfach: ‘Hey, alltagsbegleitung.digital – ich brauche sofort Hilfe!’“
Sie blickt aus dem Fenster, und man sieht ihr an: das ist nicht nur irgendein Projekt.
Aufruf an alle Alltagsbegleiterinnen
Zum Schluss wird sie wieder knapp, fast streng (die Stimme fester):
„Alleine bist Du immer alleine. Drei sind eine Gruppe. Wenn alle Alltagsbegleiterinnen in Düsseldorf und Umgebung hier wären, könnten wir Dinge koordinieren, die uns aktuell das Leben richtig, richtig schwer machen.“ Beispiele dafür gibt es einige.
Der Text entstand aus mehreren Gesprächen zwischen Raphaela und Stefanie, in dem die beiden das Thema diskutiert haben. Die Zusammenfassung wurde mittels KI bearbeitet.