Blog

Alltagsbegleitung mit Plan

Viele Alltagsbegleiterinnen starten voller Motivation, wissen aber nicht genau, wie viel Geld tatsächlich am Ende des Monats bleibt. Es fehlen Antworten auf grundlegende Fragen. Warum eine solide Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung für uns unverzichtbar ist.

Inhaltsverzeichnis

Warum eine solide Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung für selbständige Alltagsbegleiterinnen unverzichtbar ist


Die Arbeit als selbständige Alltagsbegleiterin für Senioren ist erfüllend und sinnvoll – wir leisten einen wertvollen Beitrag für ältere Menschen, die Unterstützung im Alltag benötigen. Der Einstieg in die Selbständigkeit scheint einfach: kein Eigenkapital, keine großen Investitionen. Man meldet ein Gewerbe an, bekommt die ersten Klienten, und legt los. Doch spätestens nach einigen Monaten merken viele: Die Zahlen stimmen nicht. Trotz vieler Arbeitsstunden bleibt am Ende nur wenig übrig.

Das liegt nicht daran, dass wir zu wenig arbeiten – im Gegenteil. Es liegt daran, dass die meisten von uns ohne klare Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung starten. Genau hier beginnt das Problem.


Warum eine Planung so wichtig ist

Viele Alltagsbegleiterinnen starten voller Motivation, wissen aber nicht genau, wie viel Geld tatsächlich am Ende des Monats bleibt. Es fehlen Antworten auf grundlegende Fragen:

  • Wie viel Umsatz muss ich machen, damit sich meine Arbeit wirklich lohnt?

  • Welche Kosten kommen auf mich zu – auch die versteckten?

  • Wie plane ich Rücklagen für Steuern, Sozialversicherungsabgaben oder Krankheitszeiten ein?

Ohne diese Antworten passiert schnell Folgendes: Man arbeitet viel, nimmt zu viele Klienten an – oft auch solche, die weit weg wohnen oder deren Betreuung besonders aufwendig ist – und merkt erst spät, dass die eigene Arbeit nicht rentabel ist.


Rentabilitätsplanung – das Fundament für ein gesundes Geschäft

Rentabilität bedeutet: Macht meine Arbeit Gewinn oder nicht?

Dafür erstellt man eine Übersicht:

  1. Erwarteter Umsatz pro Monat/Jahr – realistisch kalkuliert, basierend auf Stundenlohn und verfügbarer Arbeitszeit.

  2. Alle Kosten – dazu gehören:

    • Sozialversicherungsbeiträge (Krankenversicherung, Pflegeversicherung, ggf. Rentenversicherung)

    • Beiträge zur Berufsgenossenschaft

    • IHK-Beiträge

    • Fahrtkosten, Materialkosten, Arbeitsmittel

    • Steuerzahlungen (Einkommensteuer, ggf. Gewerbesteuer)

  3. Geplanter Gewinn – das ist das, was nach Abzug aller Kosten übrig bleibt.

Nur wenn man diese Zahlen regelmäßig prüft, erkennt man rechtzeitig, ob sich die Selbständigkeit trägt – oder ob man Preise, Fahrtzeiten oder die Auswahl der Klienten anpassen muss.


Liquiditätsplanung – immer zahlungsfähig bleiben

Liquidität bedeutet: Habe ich genug Geld auf dem Konto, um meine Rechnungen jederzeit bezahlen zu können?
Gerade zu Beginn unterschätzen viele, dass bestimmte Zahlungen nicht sofort fällig werden, aber später zuschlagen – etwa die Einkommensteuer-Vorauszahlungen.

Eine solide Liquiditätsplanung beinhaltet:

  • Monatliche Übersicht über Einnahmen und Ausgaben

  • Rücklagen für Steuer- und Sozialabgaben

  • Puffer für unvorhergesehene Kosten (z. B. Auto-Reparatur, Krankheit)

Wer hier nicht plant, läuft Gefahr, trotz guter Auftragslage in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten.


Typische Fehler, die Geld kosten

Viele selbständige Alltagsbegleiterinnen machen zu Beginn ähnliche Fehler:

  1. Zu weite Anfahrten – Jede Fahrt kostet Zeit und Geld. Was nach viel Umsatz aussieht, rechnet sich oft nicht.

  2. Zu aufwendige Klienten – Manche Klienten erfordern deutlich mehr Organisation und Zeitaufwand, als man anfangs denkt.

  3. Keine Rücklagen – Steuer- oder Versicherungsnachzahlungen kommen oft überraschend und können schnell zur Belastung werden.

  4. Fehlende Trennung von Privat- und Geschäftskonto – Wer alles über ein Konto laufen lässt, verliert schnell den Überblick.


Wie man eine solide Planung erstellt

  1. Einnahmen realistisch kalkulieren:

    • Wie viele Stunden kann und möchte ich pro Woche arbeiten?

    • Wie hoch ist mein tatsächlicher Stundensatz nach Abzug von Fahrtzeiten?

  2. Alle Kosten erfassen:

    • Fixkosten: Versicherungen, Beiträge, Arbeitsmittel

    • Variable Kosten: Fahrtkosten, ggf. Werbung, Fortbildungen

  3. Gewinnziel festlegen:

    • Wie viel Geld möchte ich netto monatlich verdienen?

    • Von diesem Betrag rückwärts kalkulieren, wie viel Umsatz nötig ist.

  4. Liquiditätsplan erstellen:

    • Monatliche Übersicht über Einnahmen, Ausgaben und Rücklagen

    • Puffer einplanen für unvorhergesehene Ausgaben


Fazit: Ohne Planung geht es nicht

Die Arbeit als selbständige Alltagsbegleiterin ist erfüllend – aber nur dann langfristig möglich, wenn sie auch finanziell funktioniert. Eine Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung ist kein Luxus, sondern ein Muss.

Nur wer seine Zahlen kennt, kann selbstbewusst Entscheidungen treffen:

  • Welche Klienten passen zu mir?

  • Lohnt sich ein Auftrag wirklich?

  • Wie kann ich mir langfristig ein stabiles Einkommen aufbauen?

Mit einer guten Planung ist es möglich, nicht nur viel zu arbeiten, sondern am Ende auch davon zu leben.


Du hast Fragen zur Rentabilitätsplanung oder brauchst Unterstützung dabei, Dir selber eine zu erstellen? Wir helfen Dir weiter!

hallo@alltagsbegleitung.digital